Die Twosome-Briefe 18
[Mittwoch, 6. Juni 2001]
Lieber Johnny,
heute war die ‚schöne Botin’ für ein Stündchen im Stadtgarten. Bei herrlichem Sonnenschein hat sie sich auf die Wiese gelegt und ausgezogen (wie viele andere auch), bis auf einen verflixt kleinen roten Bikini (damit du weißt, dass die schöne Botin ab und zu mehr von sich zeigt, als auf dem Platz zu sehen war!).
Dabei ist es, wie ich finde, eine Mutprobe! Denn nach ein paar Runden auf dem Platz (wenn man nicht gerade im Regenanzug versinkt), sind Gesicht, Arme, Beine – je nachdem, was man trägt – so braun, dass jeder denkt: Mauritius oder die Seychellen? Nur dass der Kontrast zum übrigen Körper schlichtweg uneinholbar ist. Es kann nur komisch wirken, wenn ich einen Bikini anziehe...
Was wollte ich eigentlich sagen? Du denkst, ich plädiere für Bikinigolf? Im Stadtgarten gesellte sich so ein Bursche zu mir. Und weißt du, was er sagte? „He, cool Baby, du spielst Golf!“
Ich fand das ziemlich dreist. Musste aber trotzdem lachen, denn er lag ja richtig. (Wahrscheinlich war ich auch geschmeichelt, weil der Bursche zwanzig Jahre jünger war...)
Warum ich dir das schreibe? Ach ja, weil ich meinen Ball ins Wasserhindernis bugsiert habe. Allerdings nicht mitten rein und platsch. Schlimmer. Er ist sanft übers Grün gerollt und noch die kleine Erhebung dahinter rauf geklettert - allerdings nur, um ebenso sanft auf der anderen Seite wieder runter zu rollen, bis ins Wasser.
Dabei habe ich inbrünstig: „Sit! Sit!“ gerufen. Aber nichts! Dieser Ball hat einfach nicht auf mich gehört! Er liegt im flachen Uferbereich. Ich schätze, kaum zehn Zentimeter unter Wasser. Für Draufgänger spielbar. Vergiss die Badehose nicht! ;-)
Liebe Grüße
Deine Amélie