8
Feb
2009

Jüdische Lebenswelten

Natürlich schaue ich nur aus beruflichem Interesse ;-) zum soundsovielsten Male Ivanhoe, einen der farbenprächtigsten Ritterfilme (USA 1952, Richard Thorpe). Gesendet wird immerhin bei ARTE. Warum? Weil der verdienstvolle Sender einige Themenabende über jüdisches Leben bringt. In Ivanhoe (nach dem Roman von Sir Walter Scott, der in dem Sagenkreis um König Löwenherz und Robin Hood angesiedelt ist) spielen ein reicher jüdischer Kaufmann und seine schöne Tochter ('der damals überirdisch schönen Elizabeth Taylor') eine wichtige Rolle.

Wer mehr für Non-Fiction ist: Danach sendet ARTE eine Doku über Juden im Rheinland im Mittelalter. Das mag vielen trocken klingen - aber man kann immer wieder erstaunt und beschämt sein, wie tief die Geschichte dieses Landes mit jüdischer Geschichte verwoben ist.

Warum ich das hier erwähne? Weil - wie in einer Reihe meiner bisherigen Arbeiten - auch in dem Roman 'Reichstage' die Tradition jüdischen Lebens (und Sterbens) in Deutschland eine wichtige Rolle spielt - wenn auch ganz anders als bisher.

Max Ernst

Am späten Nachmittag ein Besuch im Max Ernst-Museum in Brühl, südlich von Köln. Max Ernst, ein Sohn der Stadt, ist zweifellos einer der großen deutschen Maler und Bildhauer des 20. Jh. Das noch relativ junge Museum liegt ganz in der Nähe von Schloss Augustusburg. Immerhin ein Unesco-Weltkulturerbe. Ein Tip für einen schönen Sommertag: zuerst in das anregende Museum, dann zu einem Spaziergang mit Picknick in den wunderbaren Park.

Als einer der interessanten und zugleich welthaltigen rheinischen Künstler habe ich Max Ernst früher schon wahr genommen. Eines seiner spektakulärsten Bilder ist wahrscheinlich Maria wie sie das Jesuskind züchtigt, zu sehen im Kölner Wallraf-Museum.
Es ist sehr schön, einen Künstler, der solche Wagnisse eingeht, in einem so singulären und gar nicht provinziellen Museum gewürdigt zu sehen. Was mir bei diesem Besuch auffiel, war wieder einmal die ungeheure Produktivität und Vielfältigkeit eines Künstlers, der es zu seinem größten Lebensziel erachtet hat, sich nie gefunden zu haben.

Seine Bildwelten sind gewiss abgefahren - aber wir können jederzeit genug Indizien dafür herbei schleppen, dass unsere ganze Welt 'abgefahren' ist. Wie bei vielen außerordentlichen Künstlern beeindruckt mich der Mut, mit dem eine ganz eigene Formensprache 'gesetzt' wird.

Besonders gefallen haben mir diesmal die D-Paintings - Geburtstags- und Liebesgeschenke in Form von Bildern an seine Frau, die amerikanische Künstlerin Dorothea Tanning. Max Ernst brachte jedes Mal ein D auf den zumeist kleinformatigen Bildern unter. Begonnen hat er mit diesen Liebesgaben während seiner Emigrationszeit in den USA. Über mehr als zwei Jahrzehnte andauernd ist es eine menschlich und künstlerisch bewegende Rarität.

By the way: Demnächst ist Valentinstag!

Interview mit Wolfgang Joop

Im Kölner Stadtanzeiger ist ein kurzes Interview mit Wolfgang Joop erschienen: Mode und Kunst müssen irritieren.
Dazu gehört (in der gedruckten Ausgabe) ein Bericht über die Berliner 'Mercedes-Benz Fashion Week' unter dem vielsagenden Titel Warum so finster?>Hier

Mode und Biografie

Eine der Hauptfiguren in meinem Roman Reichstage ist Modedesignerin. Und obwohl die Arbeit an dem Roman schon (zu) viele Jahre andauert und er schon viele (noch nicht genug) Bearbeitungen hinter sich hat, vermochte ich es erst in den letzten Wochen, Bel Buchmann eine ernsthafte Biografie zu geben, die schon im Alter von drei oder vier Jahren auf die besondere Art von Mode verweist, die sie einmal machen wird - ohne dass ihr das (da es sich um ein verdrängtes Erlebnis handelt) bewusst sein wird.

Während des Schreibens habe ich relativ viel über Mode gelesen und recherchiert. Nun merke ich immer wieder - wenn Berichte über die Defilees in Paris, NY, London, Berlin und in anderen Städten erscheinen -, dass ich die Mode, die präsentiert wird, auch mit dem (oder für den) Blick einer Bel Buchmann anschaue und bewerte.

Unter der Rubrick Mode werde ich hier ab und zu darüber berichten.
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Erzählen

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Belle Oppenheim
Frederik Biografiearbeit Southern Belle
Johanna Tweets
Demenz Carl Kleider 1989
Patrizia Alzheimer Frechen
ich artist in residence
Gia Böll Köln

Amélie
Narff
Gedichte Johnny 2001
Bettina Leipzig Alltagsbetreuer Liebe am Nachmittag Haiku

:::::::::::::::::::::::::::::::: Jochen Langer lebt und arbeitet als Autor in Köln. Er war als Dozent für die 'Grundlagen des Erzählens' zuständig und hat eine Vorliebe für Literaturaktionen. Zahlreiche Förderpreise und Auszeichnungen. www.jochenlanger.de ----- Seit 2009 Alltagsbetreuer für demenziell Erkrankte, Dozent an Fachseminaren der Altenpflege und Museumsführer für Demenzkranke. Gründung von dementia+art - ein Dienstleistungs-Unternehmen für 'Kulturelle Teilhabe bei demenziellen Erkrankungen und altersspezifischen Einschränkungen'. www.dementia-und-art.de

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_____________________ Meine Kommentare

Danke für deine Antwort,...
Danke für deine Antwort, Lady! Dass sie nie zusammen...
JochenLanger1 - 2. Apr, 23:14
Ich hätte ja gern gewusst,...
Ich hätte ja gern gewusst, wie du (und andere) das...
JochenLanger1 - 2. Apr, 17:00
Kaffeehaus-Essenz.
Auch ich habe Ihren Kommentar gerne gelesen, weil er...
JochenLanger1 - 31. Mär, 09:04
Die Reise des Helden
Nein, das ist nicht begriffsstutzig, sondern auch mein...
JochenLanger1 - 30. Mär, 21:29
Nicht für das oben beschriebene...
Nicht für das oben beschriebene Vorhaben. Ansonsten...
lamamma - 29. Mär, 23:12

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